Ergotherapie

Bei der Ergotherapie geht es darum Menschen zu helfen gewisse Alltagshandlungen (wieder) ausführen zu können.

Was dies nun genau bedeutet und wann eine Ergotherapie durchgeführt wird, haben wir zusammen mit weiteren wichtigen Informationen im Folgenden für Sie zusammengefasst:

Ergotherapie - das Wichtigste in Kürze

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Inhaltsverzeichnis
krankenversichern.at / CEO Benjamin Arthofer
Zuletzt aktualisiert: Oktober 2024

Autor: Benjamin Arthofer, Akad. FDL
Position: CEO krankenversichern.at

Was ist eine Ergotherapie?

Ergotherapie ist eine medizinische Behandlungsform, weshalb die Ergotherapie Definition recht komplex ist. Einfach ausgedrückt, liegt der Therapieform die Überzeugung zugrunde, dass gezielt eingesetzte Tätigkeit eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat und auch therapeutisch wirksam ist.


Dabei ist das Ziel der Ergotherapie den Patienten, deren Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist, die bessere Bewältigung von Alltagstätigkeiten zu ermöglichen. Dazu gehören Handlungen, die der Selbstversorgung der Person, der Teilnahme an der Gesellschaft und einer besseren Lebensqualität dienen, wie beispielsweise alleine einkaufen gehen zu können.

Dieser Fokus auf Handlungen unterscheidet die Ergotherapie auch von der Physiotherapie, die häufig miteinander verwechselt werden. Die Ergotherapie ist handlungsorientiert, was bedeutet, dass sie darauf abzielt gewisse Handlungen (wieder) ausführen zu können. Im Vergleich dazu ist die Physiotherapie funktionsorientiert. Sie hat zum Ziel, die natürliche Funktionsfähigkeit des Körpers zu erhalten oder wiederherzustellen, wie beispielsweise nach einer Knieoperation das Bein wieder voll einsatzfähig zu machen.

Zur Ergotherapie und ihrer Erklärung ist daher zusammenfassend zu sagen, dass sie den Patienten die Selbstständigkeit in gewissen Bereichen zu ermöglichen soll. Dabei kommen diverse Behandlungsverfahren zum Einsatz, die dazu dienen sollen, die jeweiligen Schwierigkeiten der Person zu überwinden.

Wann führt man Ergotherapie durch?

Ergotherapie ist generell für Menschen jeden Alters gedacht, deren Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist, von Einschränkung bedroht ist oder die diese gerne erweitern möchten. Meist wird sie durchgeführt, wenn eine Beeinträchtigung physischer, psychischer oder sozialer Art besteht. Diese Beeinträchtigungen können die Folgen von Unfällen, Krankheiten oder Entwicklungsstörungen sein.

Es gibt jedoch verschiedene Arten der Ergotherapie je nachdem welchem Zweck sie dient. Ergotherapie kann folgenden Zwecken dienen:

  • Krankenbehandlung
  • Gesundheitsförderung
  • Prävention

Davon ist auch abhängig, ob eine Verordnung vom Arzt benötigt wird. Ist die Ergotherapie als Krankenbehandlung gedacht, so benötigt man eine ärztliche Verordnung vom Facharzt oder Allgemeinmediziner, um die Therapie besuchen zu können. Es ist jedoch keine Verordnung nötig, wenn die Ergotherapie der Gesundheitsförderung oder Prävention von Handlungseinschränkungen dient.

Wird die Ergotherapie dann durchgeführt, so kann dies entweder in einer Einzeltherapie, in Kleingruppen oder als Gruppentherapie durchgeführt werden. Die Auswahl der Gruppengröße hängt hier von dem Behandlungsverfahren ab.

Was macht ein Ergotherapeut?

Der Ergotherapeut arbeitet mit dem Patienten zusammen an der Therapie. Dabei teilt sich der Therapieprozess in drei Schritte:

  1. Die Evaluation, wo der Befund erstellt wird und das Ziel der Therapie definiert wird
  2. Die Intervention, wo die Behandlung geplant und durchgeführt wird
  3. Der Outcome, wo die Ergebnisse der Therapie bewertet werden

Bei der Intervention wählt der Ergotherapeut die geeigneten Therapiemethoden. Diese werden in vier Gruppen geteilt:

  • Kompetenz-zentrierte und alltagsrelevante Therapiemethoden
  • Subjekt-bezogene und Ausdrucks-zentrierte Therapiemethoden
  • Interaktionelle Therapiemethoden
  • Wahrnehmungsbezogene und handlungsorientierte Therapiemethoden

In den Therapiesitzungen werden dann auf Basis dieser Therapiemethoden mit dem Patienten unterschiedliche Übungen durchgeführt, die künstlerische, handwerkliche, manuelle und geistige Fähigkeiten gezielt fördern und üben.

Zusammenfassend ist das Ziel eines Ergotherapeuten bzw. einer Ergotherapeutin zusammen mit den Patienten an deren Selbstständigkeit zu arbeiten und dabei die individuellen Ziele, Wünsche und Möglichkeiten der Patienten miteinzubeziehen. 

Beachten Sie...

Ergotherapie Kosten

Bei der Ergotherapie können die Kosten von unterschiedliche Einrichtungen getragen werden, oder der Patient muss selbst dafür aufkommen. Im Folgenden haben wir die unterschiedlichen Varianten kurz für Sie zusammengefasst:

  • Wurde die Ergotherapie von einem Arzt verordnet und ist der Patient bei einem Ergotherapeuten in Behandlung, der mit der Krankenkasse einen Vertrag hat, so werden die gesamten Kosten von der Krankenkasse getragen.
  • Wurde die Ergotherapie von einem Arzt verordnet und ist der Patient bei einem Ergotherapeuten in Behandlung, der keinen Vertrag mit der Krankenkasse hat, so wird nur ein Teil der Kosten von der Krankenkasse getragen. Den Restbetrag muss der Patient selbst bezahlen.
  • Wurde die Ergotherapie nicht verordnet, sondern wird sie zur Prävention oder Gesundheitsförderung genutzt, so trägt die Krankenkasse nicht die Kosten für die Therapie. Diese Kosten muss der Patient selbst tragen.
  • Eine Ausnahme hierzu bieten private Krankenversicherungen. Hat der Patient eine private Krankenversicherung, so kann diese die Kosten der Therapie tragen. In diesem Fall ist es unwichtig, ob der Patient die Ergotherapie verordnet bekommen hat, oder zu welchem Ergotherapeuten die Person geht.

Da es sehr viele unterschiedliche private Krankenversicherungen gibt, sollte jedoch genau überprüft werden, ob diese Kosten von der Versicherung gedeckt werden. Bereits privat Versicherte können bei Ihrer Versicherung nachfragen, Personen ohne private Krankenversicherung können sich schnell und einfach bei einem Vergleich der unterschiedlichen privaten Krankenversicherungen informieren.

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Fazit

Bei der Ergotherapie geht es darum dem Patienten dabei zu helfen eine gewisse Selbständigkeit zu erlangen, gewisse Handlungen machen zu können. Je nachdem welche Schwierigkeiten ein Patient hat, kann die Therapie der Person dabei helfen die verschiedensten Handlungen (wieder) durchführen zu können.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Ergotherapie

Ergotherapie ist eine medizinische Behandlungsform, bei der es das Ziel ist, die eingeschränkte Handlungsfähigkeit des Patienten zu erweitern. Dabei soll es dem Patienten ermöglicht werden Alltagstätigkeiten besser zu bewältigen und dadurch eine bessere Lebensqualität zu haben.

Der große Unterschied zwischen Ergotherapie und Physiotherapie ist, dass die Ergotherapie handlungsorientiert ist, wohingegen die Physiotherapie funktionsorientiert ist. Das bedeutet, dass die Ergotherapie darauf abzielt, gewisse Handlungen wieder ausführen zu können, wohingegen es bei der Physiotherapie darum geht, die Funktionsfähigkeit des Körpers zu erhalten oder wiederherzustellen.

Die Ergotherapie ist für Menschen jeden Alters geeignet, wenn die Handlungsfähigkeit der Person eingeschränkt ist oder davon bedroht ist. Dabei kann die Beeinträchtigung physischer, psychischer oder sozialer Art sein und in Folge von Unfällen, Krankheiten oder Entwicklungsstörungen auftreten.

Wer die Ergotherapie bezahlt hängt von den Umständen ab. Hat der Patient eine Verordnung vom Arzt zur Ergotherapie bekommen und besucht einen Vertragstherapeuten der Krankenkasse, so trägt die Krankenkasse die gesamten Kosten. Wird stattdessen ein Ergotherapeut aufgesucht, der keinen Vertrag mit der Krankenkasse hat, so trägt die Krankenkasse nur einen Teil der Kosten.

Wenn keine Ergotherapie verordnet wurde, so trägt der Patient die Kosten selbst, außer er hat eine private Krankenversicherung, die die Kosten übernimmt. Private Krankenversicherungen übernehmen außerdem auch häufig die übrigen Kosten, wenn die Krankenkasse nur einen Teilbetrag zurückerstattet.

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