Ayurveda: Das müssen Sie über die indische Heilkunst wissen
Ayurveda ist der Name der indischen Heilkunst, die es bereits seit tausenden von Jahren gibt. Heute erfreut sich diese Heilkunst auch in Europa immer mehr an Beliebtheit. Lesen Sie hier, was Ayurveda so besonders macht, wie sie funktioniert und wofür sie genutzt wird:
Ayurveda - das Wichtigste in Kürze
- Das Ziel von Ayurveda ist ein gesunder Körper und Geist, um Krankheiten sowie Beschwerden vorzubeugen.
- Die Ayurveda Behandlung umfasst folgende 3 Teilgebiete: Massage, Kur und Ernährung.
- In Österreich ist Ayurveda besonders als Komplementärmedizin beliebt.
- Durch eine private Krankenversicherung ist es möglich Teile oder die gesamten Kosten der Behandlung zurückerstattet zu bekommen.
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Was ist Ayurveda?
Ayurveda bedeutet übersetzt “das Wissen vom Leben”. Das Ziel des Ayurveda ist es, einen gesunden Körper und Geist hervorzubringen und Krankheiten sowie Beschwerden vorzubeugen. Als traditionelle indische Heilkunst ist Ayurveda daher dazu da, den Körper zu entgiften und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Dennoch ist Ayurveda nicht nur eine Form der Medizin, sondern auch eine Lebensweise. Denn es gibt beispielsweise eine spezielle Ernährung, die im Ayurveda praktiziert wird und die auch dauerhaft zur Vorbeugung von Krankheiten und Beschwerden genutzt werden kann.
Wie funktioniert Ayurveda?
Nach der Lehre des Ayurveda gibt es in jedem Menschen und drei Lebensenergien. Diese sogenannten Doshas sind die Säulen der Gesundheit. Man unterscheidet zwischen Vata, Pitta und Kapha, die jeweils zwei der fünf Elemente zugeordnet sind.
Vata wird auch als Lebensenergie bezeichnet und wird den Elementen Luft und Raum zugeordnet. Das zweite Element Pitta ist für Stoffwechsel und Verdauung verantwortlich und wird mit den Elementen Feuer und Wasser in Verbindung gebracht. Das letzte Dosha ist Kapha, was für die Struktur des Körpers zuständig ist. Es wird den Elementen Wasser und Erde zugeordnet.
Im Ayurveda ist die Balance dieser drei Doshas von größter Bedeutung. Sind sie alle in Balance, so ist der Körper gesund, sind sie jedoch aus dem Gleichgewicht geraten, so entstehen Krankheiten und Unwohlsein.
Dabei geht es jedoch immer um die individuelle Balance der drei Doshas. Denn in jedem Menschen sind sie unterschiedliche verteilt, was nach der Ayurveda auch der Grund für individuelle Persönlichkeiten ist. Daher steht beim Ayurveda auch eine eigens an den Patienten angepasste Therapie im Vordergrund.
Ayurveda Behandlung
Eine Ayurveda Behandlung beginnt immer zunächst mit einer Anamnese. Hierbei wird untersucht, welche Doshas in der Person besonders dominant sind und auf welche Art sie aus dem Gleichgewicht gekommen sind. Auf dieser Untersuchung wird dann die Therapie nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten aufgebaut.
Die Ayurveda Behandlung umfasst dann drei Teilgebiete, die Massagen, die Kuren und die Ernährung:
Im Ayurveda gibt es viele unterschiedliche Massagen, die angewendet werden können. Diese dienen jeweils unterschiedlichen Zwecken und werden daher eigens nach den Bedürfnissen des Patienten ausgewählt. Ziel der Massagen ist eine Vorbeugung von Krankheiten, durch eine Stärkung des Immunsystems oder eine Entgiftung, sowie die Linderung von Beschwerden.
Man unterscheidet hier zwischen Ölmassagen und Trockenbehandlungen, bei denen statt des Öls Mehle, Pulver oder Kräuter verwendet werden. Mithilfe dieser Methoden werden dann beispielsweise der Rücken, die Füße oder das Gesicht massiert.
Je nach Beschwerdebild gibt es unterschiedliche Kuren, die im Ayurveda zur Anwendung kommen. Einerseits werden Entgiftungen durchgeführt, andererseits aber auch Reinigungstherapien, die meist deutlich länger dauern. Wie bereits bei den Massagen wird auch hier die Kur nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten zusammengestellt.
Hierbei kommen unterschiedliche Kräuter zur Anwendung, zusammen mit tierischen und mineralischen Zutaten. Sie sollen den Körper bei der Heilung und Reinigung unterstützen und werden ebenfalls basierend auf den Beschwerden ausgewählt.
Auch die Ernährung spielt im Ayurveda eine große Rolle, da sie nicht nur Energie für den Körper liefert, sondern auch die physische und psychische Gesundheit fördert. Auch bei der Ernährung wird alles speziell an den Patienten angepasst. Hierbei wird miteinbezogen, welches Dosha bei der Person vorherrschend ist, in welchem Lebenszyklus sich die Person befindet, welche Jahreszeit gerade ist und zu welcher Tageszeit (Morgens, Mittags oder Abends) die Mahlzeit eingenommen werden soll.
Daraus folgen spezielle Empfehlungen für die einzelne Person, welche Lebensmittel basierend auf dieser Analyse gegessen werden sollten. Es gibt jedoch außerdem allgemeine Regeln, welche Lebensmittel nicht miteinander kombiniert werden sollten.
Die Ernährungsempfehlungen des Ayurveda können dabei in nahezu alle Küchen der Welt integriert werden, es besteht somit keine Notwendigkeit nur indische Gerichte zu kochen. Dennoch gibt es einige beliebte indische Gewürze, die einen großen Wert haben in der ayurvedischen Küche, wie Kardamom, Kurkuma, Safran oder Zimt.
Auf Personen, die neu in der ayurvedischen Ernährung sind, können diese vielen Empfehlungen oft überwältigend wirken. Hier kann es hilfreich sein, zunächst nach ayurvedischen Rezepten zu kochen, bis sich ein Gespür für diese Ernährungsform eingeprägt hat.
Außerdem gibt es bei Ayurveda fünf allgemeine Tipps, wie und wann gegessen werden sollte:
- Man soll sich nicht überessen, aber auch nicht zu wenig essen. Ratsam ist es den Magen zu etwa drei Viertel zu füllen.
- Vor und nach dem Essen sollte jeweils etwa eine Stunde lang nichts getrunken werden, damit der Magen sich voll und ganz auf die Nahrung konzentrieren kann.
- Die Mahlzeiten sollten in Ruhe eingenommen werden und man sollte sich dabei auf die Mahlzeit konzentrieren. Das bedeutet, dass man nicht nebenbei Fernsehen, Lesen oder zu viel Plaudern sollte.
- Außerdem sollte in einer angenehmen Atmosphäre gegessen werden, beispielsweise im Kreis der Familie.
- Besonders wichtig ist es auch regelmäßig zu essen, ohne viele Zwischenmahlzeiten. Dies soll dem Körper die Möglichkeit geben, eine Mahlzeit vollständig zu verdauen, bevor die nächste dem Körper zugeführt wird.
Ayurveda Medizin
In Österreich, aber auch in anderen Gebieten Europas ist Ayurveda besonders als Komplementärmedizin beliebt. Sie ergänzt dabei andere medizinische Behandlungen. Besonders beliebt ist Ayurveda bei Allergien, Verdauungsstörungen, Diabetes oder Asthma oder auch zur Vorbeugung von Krankheiten.
Um Ayurveda praktizieren zu können ist eine spezielle Ausbildung notwendig. Ärzte können eine Fortbildung zusätzlich zur westlichen Medizinausbildung machen, um als Ayurveda Arzt arbeiten zu können. Denn nur Ayurveda Ärzte dürfen die Ayurveda-Medizin bieten.
Außerdem kann man in Österreich eine Ausbildung zum Ayurveda Wohlfühlpraktiker machen, wofür kein Medizinstudium nötig ist. Personen mit dieser Ausbildung dürfen nur gesundheitsförderliche und präventive Maßnahmen anbieten, wie Ernährungsberatung oder Massage.
Unser Tipp
Sie sollten sich genau informieren, ob eine Person ein Ayurveda Arzt oder ein Ayurveda Wohlfühlpraktiker ist. Einerseits unterschieden sie sich in den Kompetenzen, andererseits sind auch die Kosten für die Behandlungen verschieden.
Ayurveda Kosten
Die Kosten für eine Ayurveda Behandlung hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Einerseits davon wie viele Behandlungen nötig sind und welche Praktiken diese Behandlung umfasst. Andererseits hängt der Preis auch oft davon ab, ob ein Ayurveda Arzt oder ein Wohlfühlpraktiker diese Behandlung durchführt.
Bei einer einzelnen ayurvedischen Massage kostet eine Stunde meist um die 70-90 €. Für das Beratungsgespräch und die Anamnese bei einem Ayurveda Arzt kann man hingegen mit Kosten ab 100 € für eine Stunde rechnen.
Wiederum anders sind die Kosten für eine Kur, bei der sich die Personen häufig über mehrere Tage unterschiedlichsten ayurvedischen Praktiken unterziehen. Hier kann die Behandlung durchaus mehrere tausend Euro kosten.
Je nachdem welche Behandlungen und wie viele davon benötigt werden, kann Ayurveda daher schnell teuer werden.
Unser Tipp
Meist trägt der Patient alleine die Kosten für die Behandlung, die Krankenkassen bieten nur selten einen Zuschuss zu den Kosten an. Anders gestaltet sich dies bei Personen, die eine private Krankenversicherung haben. Bei privaten Krankenversicherungen ist es möglich Teile oder sogar die gesamten Kosten der Behandlung zurückerstattet zu bekommen, je nachdem welche private Krankenversicherung abgeschlossen wurde.
Dadurch bietet eine private Krankenversicherung immense Vorteile, wenn der Patient häufiger ayurvedische Behandlungen durchführen lässt. Ebenso kann der Patient bei anderen Arztbesuchen von einer privaten Krankenversicherung profitieren. Einerseits werden auch Wahlarztbesuche von der Krankenkasse zurückerstattet, was häufig eine größere Flexibilität bei der Wahl des Arztes ermöglicht. Außerdem sind auch kurze Wartezeiten und eine schnelle Terminvergabe bei Wahlärzten möglich. Akute Beschwerden können daher meist umgehend behandelt werden.
Fazit
Ayurveda ist eine bereits sehr alte Form der Heilkunst, die aus Indien stammt. Sie soll den Menschen dabei unterstützen, Krankheiten vorzubeugen und Beschwerden zu beheben.
Nach der ayurvedischen Lehre entstehen Krankheiten durch ein Ungleichgewicht im Körper, das durch die Behandlungen ausgeglichen werden soll. Dabei wird für jeden Patienten eine individuelle Therapie zurechtgelegt, die aus unterschiedlichen Massagen, Kuren und Ernährungsempfehlungen besteht.
In Europa wird Ayurveda meist komplementär zur westlichen Medizin genutzt. Die Kosten für diese Behandlungen trägt meist der Patient selbst, eine Ausnahme dazu bildet nur eine private Krankenversicherung.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Ayurveda
Was ist Ayurveda?
Ayurveda ist die indische Heilkunst, die in westlichen Ländern heute gerne komplementär zur gewöhnlichen Medizin verwendet wird. Sie umfasst unterschiedliche Praktiken, die den Körper und den Geist der Person stärken sollen.
Was gehört alles zu Ayurveda?
Die Behandlung bei Ayurveda umfasst Massagen, Kuren und Ernährungsregeln. Dabei können alle drei Bestandteile gemeinsam eine Therapie bilden, oder nur einzelne Elemente ausgewählt werden.
Was ist eine ayurvedische Ernährung?
Die ayurvedische Ernährungslehre zielt darauf ab, jeden Körper nach seinen individuellen Bedürfnissen mit Lebensmitteln zu versorgen. Eine besondere Rolle spielen dabei Gewürze. Außerdem gibt es gewisse allgemeine Regeln für die Ernährung, auf die geachtet werden sollte.
Für wen ist Ayurveda geeignet?
Ayurveda ist für jede Person geeignet, unabhängig davon, ob die Person Beschwerden hat. Denn Ayurveda kann sowohl zur Vorbeugung von Krankheiten, als auch zur Krankheitsbekämpfung genutzt werden.
Besonders beliebt ist Ayurveda bei Verdauungsproblemen, Allergien oder Diabetes.
Wie viel kostet Ayurveda?
Die Kosten für eine ayurvedische Behandlung hängen von der Dauer der Behandlung sowie der Art der Behandlung ab. Es kann jedoch mit etwa 100 € pro Stunde gerechnet werden. Die Kosten trägt der Patient gewöhnlich selbst, eine Ausnahme bilden hier nur Patienten mit einer privaten Krankenversicherung.